Going Public bezieht sich auf den Prozess, bei dem ein privates Unternehmen den Weg an die Börse geht und somit erstmals öffentlich gehandelt werden kann. Dieser Schritt ermöglicht es dem Unternehmen, Kapital von einer breiten Basis von Investoren zu beschaffen und bietet bestehenden Aktionären die Möglichkeit, ihre Anteile liquide zu machen. Der Prozess des Going Public kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden und ist mit einer Reihe von regulatorischen und rechtlichen Anforderungen verbunden.
Der Entschluss, ein Unternehmen an die Börse zu bringen, ist oft das Ergebnis einer strategischen Entscheidung des Managements, um Wachstumsmöglichkeiten zu nutzen, das Unternehmen zu diversifizieren oder die Liquidität für bestehende Aktionäre zu verbessern. Der Gang an die Börse bietet einem Unternehmen auch eine erhöhte Sichtbarkeit und verbessert oft seine Markenbekanntheit. Darüber hinaus kann eine öffentliche Notierung für zukünftige M&A-Aktivitäten von Vorteil sein, da Aktien als Akquisitionswährung verwendet werden können, um andere Unternehmen zu erwerben.
Der Prozess des Going Public ist komplex und erfordert eine sorgfältige Planung sowie die Zusammenarbeit mit verschiedenen Finanzexperten, Rechtsanwälten und Wirtschaftsprüfern. Im Allgemeinen folgt das Unternehmen einem bestimmten Ablauf, um den Börsengang vorzubereiten und erfolgreich abzuschliessen.
Zu Beginn des Prozesses evaluiert das Unternehmen seine finanzielle und rechtliche Struktur sowie seine Geschäftsaussichten, um zu bestimmen, ob ein Börsengang die richtige Entscheidung ist. Es werden Due-Diligence-Prüfungen durchgeführt, um mögliche Risiken und rechtliche Anforderungen zu identifizieren und zu bewältigen. Als nächstes wählt das Unternehmen eine Investmentbank oder ein Konsortium von Investmentbanken aus, die als Underwriter fungieren und den Börsengang begleiten. Die Underwriter übernehmen die Aufgabe, die Aktien des Unternehmens zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen und dann an die Investoren zu verkaufen. Ein wesentlicher Schritt im Go-Public-Prozess ist die Erstellung eines Prospekts, der eine detaillierte Darstellung des Unternehmens, seiner Geschäftstätigkeit, seiner Finanzdaten, seiner Risiken und seiner Wachstumsaussichten enthält. Der Prospekt wird von den zuständigen Aufsichtsbehörden geprüft, um sicherzustellen, dass er alle erforderlichen Informationen enthält und den geltenden Vorschriften entspricht.
Während des Go-Public-Prozesses arbeitet das Unternehmen auch daran, das Interesse von potenziellen Investoren zu wecken. Es nimmt an Roadshows und Investorenpräsentationen teil, um sein Geschäftsmodell und seine Wachstumspläne zu erläutern und Fragen von potenziellen Anlegern zu beantworten. Ein entscheidender Moment ist der erste Handelstag an der Börse, der als Börsengang oder Initial Public Offering (IPO) bezeichnet wird. An diesem Tag werden die Aktien des Unternehmens erstmals an der Börse gehandelt, und der Aktienkurs wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Der IPO kann dazu führen, dass das Unternehmen beträchtliches Kapital aufbringt, das zur Finanzierung von Wachstumsinitiativen, Schuldenabbau oder zur Verbesserung der Infrastruktur verwendet werden kann.
Nach dem Börsengang ist das Unternehmen an den Kapitalmärkten öffentlich gelistet und unterliegt den Berichtspflichten und Offenlegungsvorschriften der Börsenaufsichtsbehörden. Es muss regelmässige Finanzberichte veröffentlichen und seine Geschäftsentwicklung transparent machen, um das Vertrauen der Anleger zu gewinnen und die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften sicherzustellen.
Es ist wichtig zu beachten, dass ein Börsengang nicht immer erfolgreich sein kann. Eine Vielzahl von Faktoren, darunter das Marktumfeld, die wirtschaftliche Lage und die Attraktivität des Unternehmens, können den Erfolg eines Börsengangs beeinflussen. In einigen Fällen kann das Unternehmen gezwungen sein, den Börsengang abzusagen oder zu verschieben, wenn die Marktbedingungen ungünstig sind oder andere Herausforderungen auftreten.