Stille Reserven sind Vermögenswerte eines Unternehmens, deren tatsächlicher Wert höher ist als der in der Bilanz ausgewiesene Wert. Sie entstehen durch vorsichtige Bilanzierung, indem beispielsweise Vermögenswerte unterbewertet oder Verbindlichkeiten überbewertet werden. Diese Reserven sind nicht offen in der Bilanz erkennbar, sondern «still», da sie nicht explizit ausgewiesen sind. Sie dienen oft als Puffer gegen zukünftige Risiken oder als Mittel zur Steigerung der Eigenkapitalquote.
Dabei können stille Reserven unter anderem nachfolgende Positionen umfassen:
- Unterbewertung von Vermögenswerten: Ein Unternehmen könnte Grundstücke oder Immobilien unter ihrem tatsächlichen Marktwert in der Bilanz ansetzen.
- Überbewertung von Rückstellungen: Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten werden höher angesetzt als tatsächlich erforderlich.
Stille Reserven sind eine Möglichkeit, die finanzielle Stabilität eines Unternehmens zu erhöhen, indem die tatsächliche Vermögenssituation konservativ dargestellt wird. Sie können jedoch auch die Transparenz und Vergleichbarkeit der Unternehmenszahlen beeinträchtigen.