Irgendwann in der Laufbahn eines Unternehmers heisst es: Nachfolger gesucht! Dies kann sowohl familienintern (Family Buy-out), unternehmensintern (Management Buy-out) oder aber auch unternehmensextern (Management Buy-in) geschehen. In den letzten Jahren kam letztere Variante immer häufiger zum Zug. Oftmals daher, weil kein passender und williger Nachfolger in den eigenen Reihen ausgemacht werden konnte.
Herausforderung: Firma verkaufen
Dieser Mangel an internen Nachfolgekandidaten hat zur Konsequenz, dass das Unternehmen an eine betriebsfremde Person übergeben werden muss. Während bei einer internen Nachfolgelösung das Unternehmen oftmals «unter der Hand» übergeben werden kann, erfordert die externe Nachfolge ein anderes Vorgehen. Es muss nämlich ein Käufermarkt spezifisch für das Unternehmen erschaffen und der Nachfolger gezielt ermittelt werden. Dies geschieht selbstverständlich in anonymisierter Form, um die Vertraulichkeit zu wahren und den Betriebsalltag nicht zu stören. Dadurch ergeben sich für den Unternehmer eine Vielzahl von Fragen bezüglich der Verkäuflichkeit der eigenen Firma: «Will überhaupt jemand mein Unternehmen kaufen?», «Wie leicht kann man seine Firma verkaufen?» oder «Kann das Unternehmen auch ohne mich funktionieren?» sind nur einige der Unklarheiten, welche sich ein Firmeninhaber in dieser Situation stellt.
KMU Nachfolger gesucht
Dass ein KMU an einen externen Dritten verkauft wird, hat sich in der Schweizer Unternehmerlandschaft zu einer echten Alternative etabliert. Einer der Hauptgründe liegt darin, dass die gründungsfreudige Generation der Baby-Boomers mittlerweile bald das Rentenalter erreicht. Dadurch machen sich gegenwärtig zahlreiche Unternehmer Gedanken zur Zukunft der eigenen Firma, mit dem Ziel, die Unternehmensnachfolge zufriedenstellend zu regeln. Darüber hinaus können immer weniger Unternehmen an den eigenen Sohn oder die eigene Tochter übergeben werden. Sei es aus mangelndem Interesse des Nachwuchses am Unternehmertum, dessen fehlenden unternehmerischen Fähigkeiten oder einfach, weil schlichtweg keine solche Person vorhanden ist. Dies ändert aber nichts an der Tatsache: Ein passender Nachfolger muss her, welcher das Unternehmen übernimmt und erfolgreich weiterführt. In einigen Fällen kann dieser aus dem eigenen Mitarbeiterstab rekrutiert werden. Mitarbeiter, welche das Unternehmen und das Marktumfeld gut kennen, stellen in vielen Fällen valable Nachfolgekandidaten dar. Diese sind aber auch nicht immer vorhanden, der Mitarbeiter möchte sich nicht zum Unternehmer hin entwickeln oder es fehlen die zur Übernahme benötigten liquiden Mitteln. Spätestens in dieser Situation ist der Fall klar: Ein externer Nachfolger muss gefunden werden, wenn die Firma erfolgreich übergeben werden soll. Die gute Nachricht zuerst: Schweizer KMU sind überaus beliebte Übernahmeobjekte und der Nachfolgemarkt ist durch eine starke Nachfrage gekennzeichnet – es herrscht also ein Verkäufermarkt.
KMU Nachfolge – vielfältige Käuferschaft
Für die Übernahme eines KMU gibt es viele verschiedene Gründe. Einer ist sicherlich der Einstieg in die Selbstständigkeit. Dieser vielgehegte Schweizer Traum ist für Privatpersonen, welche ein Mikrounternehmen (1 bis 9 Mitarbeiter) oder Kleinunternehmen (10 bis 49 Mitarbeiter) erwerben möchten, eine sehr beliebte und lohnende Option. Ohne Zweifel führt der Weg in die Selbständigkeit nicht zwingend nur über den Kauf einer Firma, sondern auch über die Gründung eines eigenen Unternehmens. Mit Letzterem gehen jedoch einige Risiken einher. Die bekanntlich turbulente Startup-Phase kann durch einen Unternehmenskauf umgangen werden und die unternehmerische Energie direkt in ein operativ vollumfänglich funktionierendes Geschäft investiert werden. So sind 95% aller übernommenen Firmen auch sechs Jahre nach dem Inhaberwechsel erfolgreich am Markt. Demgegenüber steht der Fakt, dass die Hälfte aller Startups in der gleichen Zeit ihre Geschäftstätigkeiten einstellen müssen – ein guter Grund also ein etabliertes Unternehmen zu kaufen, anstatt den unsicheren Weg einer Firmengründung einzuschlagen.
Mikro- und Kleinunternehmen sind traditionell eher für strategische Käufer interessant, die ein neues Marktsegment erschliessen, ihre Wertschöpfungskette erweitern oder den Marktanteil vergrössern möchten. Dahingegen treten bei der Übernahme von mittleren Unternehmen (50 bis 249 Mitarbeiter) meist andere potenzielle Nachfolger auf den Plan. Dabei dominieren Investoren, institutionelle Anleger sowie Mitbewerber. Diese Aufteilung ist in den letzten Jahren jedoch schwammiger geworden und weniger klar abgrenzbar. So werden Kleinunternehmen mehr denn je von professionellen Investoren, Mitbewerbern, Unternehmervereinen oder börsenkotierten Unternehmen gekauft.
KMU kaufen – eine lohnende Anlagemöglichkeit
Der hohen Nachfrage nach Schweizer KMU liegt allerdings nicht nur an dem Wunsch der Selbstständigkeit, einer Markterweiterung oder -durchdringung zugrunde. Vielmehr stellen Schweizer KMU eine äusserst spannende und attraktive Anlagemöglichkeit dar. Gerad im heutigen Tiefzinsumfeld sind es auch professionelle Investoren, die sich für Schweizer KMU interessieren. Somit stehen Sie bei einem Firmenverkauf grundsätzlichen zahlreichen potenziellen Nachfolgern gegenüber, die wiederum sehr unterschiedliche Motivationen für den Unternehmenskauf aufweisen.
Unternehmensnachfolge – eine Chance für die Firma
Ein scheidender Unternehmer hat meist nicht nur das Ziel sein Unternehmen zu einem angemessenen Preis zu verkaufen, sondern auch damit den Fortbestand seiner Firma zu gewährleisten. Dementsprechend stellt sich bei der Wahl des geeigneten Nachfolgekandidaten jeweils die Frage, welche Assets und Fähigkeiten dieser einbringen kann, um das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Mit dem richtigen Nachfolger gewinnt das Unternehmen zweifelsohne neue Kompetenzen und Erfahrungen. Eine allfällige Betriebsblindheit kann durchbrochen und neue Impulse gesetzt werden. Der Status quo wird aufgebrochen, Mitarbeiter erhalten neue Inputs und können sich weiterentwickeln. Festgefahrene Strukturen werden auf den Prüfstand gestellt und neue Marktsegmente können durch Synergieeffekte erschlossen werden. Interessant wird es besonders dann, wenn der Unternehmer gar aus verschiedenen Nachfolgern wählen kann und so bewusst über die strategische Zukunft des Unternehmens entscheidet.
Firma verkaufen – mit einem Berater zur gewünschten Nachfolgeregelung
Die eigene Firma zu verkaufen ist kein einfaches Unterfangen. Meist ist es eine hochemotionale Achterbahnfahrt für den Unternehmer. So geht es doch um die Zukunft des von ihm mit viel Herzblut aufgebauten Lebenswerks. Zudem haben wohl die wenigsten Unternehmer bereits eine Firma erfolgreich übergeben und betreten bei der Nachfolgeregelung sozusagen berufliches Neuland. Dennoch ist dieser Schritt als eine der wichtigsten Aufgaben und Herausforderungen des Unternehmers anzusehen. Dementsprechend will diese sorgfältig geplant und durchgeführt werden. In dieser Situation kann ein erfahrener Transaktionsberater eine erhebliche Unterstützung darstellen. Er begleitet den Unternehmer durch die verschiedenen Phasen der Nachfolgereglung – von der Firmenbewertung über die Käufersuche bis zu den Vertragsverhandlungen und dem Unternehmensverkauf. Er hält dem Unternehmer somit den Rücken frei, damit dieser sich voll und ganz auf das Tagesgeschäft konzentrieren kann. Somit heisst es dann am Ende des Transaktionsprozesses nicht mehr «Nachfolger gesucht» sondern «Nachfolger gefunden».