Wie bereite ich mich und meine Firma optimal auf eine Nachfolgeregelung bzw. einen Firmenverkauf vor? Nebst Antwort auf diese wichtige Frage finden Sie hier allgemeine Informationen, Grundlagen und Tipps zu den Themen «Nachfolgeplanung» und «Nachfolgeregelung».
Dabei gilt es stark zu unterscheiden, in welchem Zeithorizont Sie einen Verkauf anstreben. Mit der Erfahrung aus über 220 Unternehmenstransaktionen wissen wir, in welchen Bereichen gezielte Investitionen Sinn machen, um den Verkauf Ihrer Firma positiv zu beeinflussen. Diese Erfahrung sagt uns auch, dass sich Unternehmer tendenziell zu spät mit der Nachfolgeplanung auseinandersetzen. Aus diesem Grund sowie aufgrund der grossen Nachfrage potentieller Kunden haben wir gezielte Dienstleistungen entwickelt, um Unternehmer und deren Unternehmen perfekt auf den Unternehmensverkauf vorzubereiten.
Die Nachfolgeplanung auf der Zeitachse:
Je nachdem, welchem der drei Punkte auf der Zeitachse Sie am nächsten stehen, leitet sich ein anderer Handlungsbedarf punkto Vorbereitungen ab:
Verkauf der Firma innerhalb einem Jahr
Wenn Sie Ihre Firma innerhalb des nächsten Jahres verkaufen möchten, fehlt schlicht die Zeit, um unternehmensintern starke Veränderungen vorzunehmen. Hinzu kommt, dass ein Zeitraum von einem Jahr ein ideales Zeitfenster darstellt, um den Verkauf konkret anzugehen und abzuwickeln. Deshalb geht es bei den Vorbereitungen in Richtung unmittelbarer Verkauf, Aufsetzung des Projektes, Erstellung des Firmenexposés, Vermarktung und Generierung von qualifizierten Käufern. Für konkrete Details können wir Ihnen den folgenden Artikel empfehlen: Vorbereitung beim Firmenverkauf
Verkauf der Firma innerhalb der nächsten 3 Jahre
Es ist von Vorteil, zumindest einen Zeithorizont von drei Jahren für die Planung des Firmenverkaufes einzuberechnen. Insbesondere in Zusammenarbeit mit einem Beratungsunternehmen ermöglicht diese Vorlaufzeit nämlich, gewisse Aktivitäten umzusetzen, die zur Wertsteigerung der Firma beitragen. Dabei geht es neben der Verringerung der Abhängigkeit des Unternehmens von Ihnen als Inhaber beispielsweise um folgende folgende Aspekte:
Optimierung im Bereich der Vermarktung
Es ist sinnvoll, das Marktumfeld klar zu erfassen und zu prüfen, wie die Positionierung Ihres Unternehmens im Markt aussieht. Eine klare Positionierung und das Wissen, wie Sie sich von Ihren Mitbewerbern abheben, sind entscheidend. Oftmals können Unternehmer diese Fragen für sich zwar beantworten; die unternehmensinterne Auseinandersetzung mit dem Thema fehlt jedoch gänzlich. Deshalb stellt sich für Sie die Frage, inwiefern eine Investition in dieses Thema überhaupt Sinn macht und was Ihnen das als Unternehmer für einen künftigen Verkauf bringt.
- Marketing ist eine Denkhaltung und sollte von allen Mitarbeitern in einer Unternehmung gelebt werden.
- Somit reicht es nicht, wenn nur Sie als Unternehmer wissen, wie Ihre Unternehmung positioniert ist. Nutzen Sie dieses Wissen als Führungsinstrument und sorgen Sie dafür, dass alle Mitarbeiter die Position Ihrer Firma kennen.
- Es ist in den heutigen, stark kompetitiven Märkten unumgänglich, Überlegungen im Bereich der Vermarktung strukturiert und schriftlich festzuhalten. Nicht nur, um eine reibungslose Umsetzung der geplanten Strategien zu realisieren, sondern auch um bei einem künftigen Firmenverkauf ready zu sein.
- Potentielle Käufer sind beeindruckt, wenn Sie als Unternehmer ein klares konzeptionelles Vorgehen aufzeigen können. Dadurch erhält der potenzielle Käufer Sicherheit und kann sich besser in das Geschäft eindenken, was wiederum den Verkauf positiv beeinflusst.
Natürlich gehören zusätzlich zur Erfassung des Marktumfeldes und der klaren Positionierung noch zahlreiche weiter Aspekte in den Bereich der Vermarktung. In unserer Unternehmensanalyse gehen wir detailliert auf diese ein.
Organisatorische Gesichtspunkte
Wir alle ärgern uns über Leerläufe und ineffizientes Arbeiten und kennen die folgenden Probleme:
- Die Daten in CRM/ERP Systemen sind nicht einheitlich und werden nicht von allen Mitarbeitenden gepflegt. Deswegen fehlen regelmässig relevante Informationen.
- Die Zuständigkeiten sind nicht klar geregelt.
- Abläufe sind nicht dokumentiert und nicht in die Systeme integriert.
- Es gibt keine Vorlagen für Konzepte oder Präsentationen.
Diese Probleme im Work-Flow kennen wir alle und oftmals stehlen uns diese Punkte einfach zu viel Zeit, die wir für Produktiveres einsetzen könnten. Hier soll ein Organisationshandbuch Abhilfe schaffen. Dieses dient als Nachschlagewerk für alle Mitarbeitenden und hält alle organisatorischen Elemente zusammen. Die Vorteile für die Unternehmensführung sowie für die Mitarbeitenden liegen auf der Hand:
- Informationsquelle für alle Mitarbeiter
- Einfacher und schneller Zugriff in einer zentralen Ablage
- Regelung der einzelnen Stellen und Verantwortlichkeiten
- Gutes Führungsinstrument
- Vereinfacht die Rekrutierung
- Schafft Transparenz
- Sicherheit für die Mitarbeiter
- Zeitgewinn im Tagesgeschäft
Praxisbeispiel für eine Nachfolgeplanung: Zeitgewinn im Tagesgeschäft
Zu Punkt 8 haben wir für Sie ein Beispiel aus unserer Projekt-Erfahrung zusammengestellt:
Nehmen wir an, es ginge um eine Unternehmung mit 10 Personen. Davon sind drei Personen in leitender Position. Durch die Abbildung der Standardprozesse und der dadurch klaren Abläufe, durch die Erarbeitung von Vorlagen in allen Bereichen und durch den Zeitgewinn bei der Rekrutierung von Personal spart ein Führungsmitglied pro Tag 20 Minuten ein und ein gewöhnlicher Mitarbeitender 10 Minuten. Daraus lässt sich das folgende Sparpotential ableiten:
Natürlich haben wir diese Stundenlöhne frei erfunden und sie dienen nur diesem Beispiel. Sie können die Zahlen aber beliebig anpassen. Schlussendlich geht es darum, aufzuzeigen, wie viel Potenzial in einem Organisationshandbuch liegt – denn wir alle kennen das Problem, im Tagesgeschäft zu versinken und die richtig wichtigen Aufgaben zu vernachlässigen.
Es spielt auch keine Rolle, wie gross Ihre Unternehmung ist. Ein Organisationshandbuch muss sich Ihrer Unternehmung anpassen und den nötigen organisatorischen Spielraum beibehalten. Insofern sieht ein Organisationshandbuch für jede Unternehmung anders aus.
Nun ist abschliessend die Frage, wie sich das auf den Verkauf Ihrer Unternehmung auswirkt. Nehmen wir wiederum an, dass Sie gemäss dem oben erwähnten Beispiel rund 528 Stunden (oder ca. CHF 40’000.-) pro Jahr einsparen und sich durch die gewonnene Zeit den wichtigen Aufgaben widmen können wie z. B.:
- Akquise
- Netzwerkausbau
- Neue Geschäftsfelder
- Entwicklung neuer Strategien
- Aufbau von Partnerschaften
Stellen Sie sich vor, wie sich das auf Ihr Geschäftsergebnis und den Wert Ihrer Firma in drei (oder sogar fünf) Jahren auswirken kann. Uns ist natürlich klar, dass wir hier von Beispielen und Annahmen sprechen. Unsere Erfahrung zeigt jedoch, dass die Einführung eines Organisationshandbuches nicht nur für den Verkauf Ihrer Unternehmung in Zukunft sinnvoll ist, sondern Ihr operatives Geschäft auch unmittelbar positiv beeinflusst
Weitere Informationen zum Thema Investitionen vor dem Firmenverkauf finden Sie auch in einem unserer Blog-Beiträge.
Verkauf der Firma innerhalb der nächsten 5 Jahre
Mit diesem Szenario haben Sie ausreichend Zeit für umfassende Massnahmen. So können Sie sich auch Themen widmen, die mehr Zeit in Anspruch nehmen, bis sie ihren Effekt entfalten sich auf die Ergebnisse auswirken.
Neben den bereits erwähnten Themen für einen Zeithorizont von einem respektive drei Jahren kommen beim Fünf-Jahres-Szenario noch folgende Aspekte hinzu:
- Wertesettings, Leitbilder, Kultur
- Strategien, konzeptionelles Vorgehen
- Ausbau und Konzipierung von neuen Geschäftsfeldern
Nachfolgeplanung
Um sich dieser Themen anzunehmen, braucht es einen längeren Planungshorizont – vor allem auch im Hinblick auf die Implementierung. Dazu bieten wir bei Business Transaction Workshops und gezielte Konzepte an.
Egal zu welchem Zeitpunkt Sie an eine Nachfolge denken, eine adäquate und individuelle Nachfolgeplanung macht in jedem Fall Sinn. Denn das Thema Nachfolge hat eine enorme Bedeutung: Auf der einen Seite für Sie als Unternehmer und auf der anderen Seite auch für unsere Volkswirtschaft. Die KMU sind das Rückgrat unseres Wirtschaftsstandorts und wenn wir bedenken, dass in den nächsten fünf Jahren rund 75’000 Unternehmen eine Nachfolge-Lösung suchen (Quelle: Studie des Center for Family Business der Universität St. Gallen und der Credit Suisse), dann sollte uns allen klar sein, dass das Thema Nachfolge kein kurzfristiger Bauchentscheid darstellen darf, sondern man sich gut vorbereiten muss.