Vorlage Interessensbekundung beim Firmenkauf

Sobald ein Käufer nach der Durchsicht der Firmen- und Transaktionsinformationen den Entschluss gefasst hat, den Kaufprozess fortzuführen und die Verkaufspartei kennenlernen möchte, wird im Gegenzug oft eine Interessensbekundung gefordert. Dabei geht es vor allem darum, dass die Verkäuferschaft die Käuferpartei und deren Absichten kennenlernt. Dieses Dokument dient beiden Seiten als Vorbereitung für ein anstehendes Erstgespräch und hilft, die gesamte Transaktion grundsätzlich zu skizzieren und allfällige Hindernisse oder Pain Points bereits in einem frühen Stadium des Prozesses zu identifizieren und angehen zu können.

Denn bis zu diesem Zeitpunkt kennt der Kaufinteressent zwar das Unternehmen durch das aufmerksame Studium der umfangreichen Firmendokumentation, die Inhaberschaft weiss aber wenig über den potenziellen Käufer als die Angaben auf der Vertraulichkeitserklärung sowie das Ergebnis einer allfälligen Internetrecherche. Dabei sollte eine Interessensbekundung grundsätzlich folgende Punkte beinhalten, welche anschliessend kurz beleuchtet werden:

  • Information zur Käuferpartei
  • Interesse und Absichten
  • Übernahmezeitpunkt
  • Rolle der Verkäuferschaft
  • Finanzierung

Nachfolgend finden Sie eine Vorlage, mit welcher Sie Ihr Interesse an einem Unternehmen bekunden können. Dabei ist es vor allem wichtig, dass die Punkte prägnant dargelegt werden, sodass sich die Inhaberschaft ein gutes erstes Bild von Ihnen machen kann.

Information zur Käuferpartei

Grundsätzlich hat eine Interessensbekundung in ihrer Grundstruktur den Charakter einer Bewerbung. Will man bei einer Bewerbung doch das Unternehmen oder den Recruiter von sich und seinen Fähigkeiten als Mitarbeiter überzeugen, so geht es bei der Interessensbekundung im Rahmen eines Firmenkaufs darum, das Vertrauen der Inhaberschaft zu gewinnen, einem das mit viel Herzblut aufgebaute Unternehmen zu übergeben.

Ein Kernstück einer jeden Bewerbung ist zweifelsohne der CV. Dieser gibt der Inhaberschaft einen schnellen Überblick zum Nachfolgekandidaten, seinen beruflichen Stationen, seiner Ausbildung und allfälligen Berührungspunkten mit der Branche. Diese Informationen können traditionell durch einen CV zur Verfügung gestellt werden oder mittels eines ausführlichen LinkedIn- oder XING-Profils.

Interesse und Absichten

Nimmt man die Analogie einer Bewerbung wieder auf, dann kann unter diesem Punkt der zweite Grundbestandteil einer Bewerbung – das Motivationsschreiben – verstanden werden. Nicht nur möchte die Inhaberschaft wissen, wem sie ihr Unternehmen übergibt, sondern auch was die Hintergründe sind. Dabei geht es vor allem darum zu verstehen, welche Interessen verfolgt werden und was die Absichten mit der Firma sind. Denn oftmals sieht die Inhaberschaft eine Firmennachfolge auch als Chance für das Unternehmen, dass neue Impulse gesetzt werden und der Nachfolger seine Vision der Firma umsetzt sowie diese weiterentwickelt und sich nicht auf den Lorbeeren ausruht.

Übernahmezeitpunkt

Wie bei jedem Beschäftigungsverhältnis nimmt auch bei einer Firmenübernahme das Eintrittsdatum einen wichtigen Stellenwert ein. Oftmals hat sich die Inhaberschaft bereits einen Zeitplan für die Unternehmensnachfolge zurechtgelegt oder hat eine Deadline mit dem spätestens Austrittsdatum für sich definiert. Es ist es wichtig, dass dieser Punkt bereits früh im Prozess beleuchtet wird. Denn insbesondere Privatpersonen, die sich den Traum der beruflichen Selbstständigkeit erfüllen wollen, und sich noch in einem Angestelltenverhältnis befinden sind oft an zeitliche Restriktionen wie die Kündigungsfrist gebunden. Dementsprechend ärgerlich ist es, wenn sich spät im Transaktionsprozess abzeichnet, dass das von der Inhaberschaft angestrebte Übergabedatum gar nicht möglich ist. Durch die frühzeitige Darlegung des Übernahmezeitpunkts kann diesem Umstand proaktiv Rechnung getragen werden.

Rolle der Verkäuferschaft

Für die Inhaberschaft ist es nicht nur wichtig zu erfahren, welche Absichten der Käufer mit dem Unternehmen verfolgt, sondern auch welche Rolle die Verkäuferschaft nach der Transaktion im Unternehmen einnehmen soll. Dabei haben die scheidenden Unternehmer meist eine differenzierte Vorstellung davon, in welcher Beziehung sie nach dem Verkauf zum Unternehmen stehen wollen. Die Bandbreite erstreckt sich dabei von der fast schon obligatorischen Einarbeitungszeit über eine Beratungsfunktion bis hin zum Verbleib im Unternehmen als Angestellter.

Finanzierung

Bereits zu einem frühen Zeitpunkt im Transaktionsprozess macht es Sinn, sich Gedanken zur Finanzierung zu machen. Einerseits zwingt dies die Käuferschaft dazu, sich vertieft mit den eigenen Mitteln sowie den verschiedenen Formen der Fremdfinanzierung auseinanderzusetzen. Andererseits geben Angaben zur geplanten Finanzierung des Firmenkaufs der Verkäuferschaft Anhaltspunkte darüber, wie realistisch diese ist oder ob es zu Komplikationen bei der Mittelbeschaffung kommen kann. Denn vor allem die Eigenmittelbestände sind wichtig, da diese für einen Bankkredit (als Hauptstütze einer Fremdfinanzierung) eine gewisse Mindesthöhe betragen müssen. Zudem können bereits Indikatoren auftreten, ob ein allfälliges Verkäuferdarlehen oder ein mögliches Earn-out in der Kaufpreisgestaltung mitberücksichtigt werden müssen.

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