Kindertagesstätten sind heutzutage im Schweizer Familienbild nicht mehr wegzudenken. Je nach Familienkonstellation verbringen die Kinder einen Teil ihrer Freizeit an einem solchen Ort. Doch als Besitzer einer Kindertagesstätte auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger sind noch viele weitere Faktoren als strahlende Kinderaugen wichtig. Wenn man seine Kindertagesstätte verkaufen möchte, spielen folgende Punkte eine Rolle, um den höchstmöglichen Verkaufspreis zu erzielen:
Standorte und Gebäudestrukturen
Ein zentraler Faktor, der die Nachfrage – also die Anzahl der Kaufinteressenten – beeinflusst, ist der Standort der Kindertagesstätte. Dabei stellt sich zuallererst die Frage, ob es sich dabei um einen Einzelstandort oder um einen Verbund von Kindertagesstätten handelt, welcher sich durch eine hohe Marktabdeckung auszeichnet. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Kindertagesstätten in urbanen Regionen in der Regel auf eine grössere Nachfrage stossen. Dies auch deshalb, weil die Kindertagesstätten näher an den Arbeitsorten der Eltern liegen. Besonders interessant sind Kitas, die in einen Firmenkomplex eingebettet oder in einem Firmengebäude eingemietet sind. Dies garantiert einen konstanten Strom an Kunden, welche ihre Kinder gerne in die Obhut einer Betreuung nahe ihres Arbeitsortes geben. Zusätzlich ist die Gebäudestruktur, also die Raumaufteilung einer Kindertagesstätte ein entscheidender Faktor, welcher sich auf den Verkaufspreis auswirken kann. Die Grösse (verfügbare Quadratmeter) und die Raumstruktur diktieren die maximale Anzahl der zu betreuenden Kinder, ein zusätzlicher Garten mit einem Sandkasten oder Spielplatz wertet die Kita auf. Ein wichtiges Detail liegt bei den Mietverträgen. Ist der Standort langfristig durch bindende Mietverträge gegeben, erhöht sich die Planungssicherheit des Käufers. Diese Sicherheit schlägt sich wiederum positiv auf die Verkäuflichkeit der Kita nieder.
Auslastung und Altersstruktur
Ein sehr wichtiger Indikator, wenn es um die Ermittlung der Rentabilität einer Kindertagesstätte geht, ist die Auslastung. Sind momentan alle Plätze besetzt und existiert eine Warteliste – perfekt. Denn dadurch generieren Sie den höchstmöglichen Umsatz. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Altersstruktur der Kinder. Tendenziell betreuen Kindertagesstätten Kinder im Alter von einem halben Jahr bis zum Eintritt in den Kindergarten. Stehen nun alle Kinder kurz vor ihrem Übertritt in die Schule, ist dies ein Risiko für einen Nachfolger. Besteht keine Warteliste müssen Akquisitionsmassnahmen ergriffen werden, damit die frei werdenden Plätze wieder besetzt werden können. Eine gut durchmischte Altersstruktur weist auf eine konstante Wiederbelegung der frei gewordenen Plätze hin.
Subventionen
Je nach kantonaler Gesetzgebung profitieren Betreiber oder die Kunden einer Kindertagesstätte von Subventionen. Dabei beteiligen sich die Behörden an den Betreuungskosten der Kinder. Sollten Sie als Verkäufer in den Genuss einer solchen Subvention kommen, wirkt sich das günstig auf die Verkäuflichkeit der Kita aus. Denn durch die finanzielle Hilfe erhöht sich die Nachfrage an Plätzen in der Kita. Dies wiederum macht das Unternehmen für potenzielle Käufer interessanter.
Zusatzangebote
Viele Kindertagesstätten bieten mittlerweile viel mehr als den Standardservice – die Kinderbetreuung – an. Dies kann von verschiedenen Angeboten im Bereich der frühmusikalischen Erziehung über Kombinationsangebote der schulischen Betreuung bis hin zu mehrsprachigen Erzieherinnen und Erzieher , welche die sprachliche Entwicklung des Kindes fördern sollen, reichen. Auch die Betreuung über Mittag und die Verfügbarkeit eines angemessenen Mittagessens, ob durch das Personal der Kindertagesstätte zubereitet oder durch einen Caterer geliefert, sind wichtige Entscheidungskriterien für Neukunden. Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass genannte Diversifikationen starke Werttreiber darstellten und sich die Kita entscheidend gegenüber den Mitbewerbern abgrenzen kann.
Mitarbeiter
Die Mitarbeiterstruktur ist bei Kindertagesstätten ein wichtiges Verkaufsargument. Im Bereich der Kindesbetreuung gibt es viele Vorgaben an das Personal. So wird in der Deutschschweiz je nach Funktion der eidgenössische Fähigkeitsausweis erwartet. Ein starkes und eingespieltes Team wird einem Käufer nicht nur die Betriebsübernahme wesentlich erleichtern, sondern auch das Unternehmen auf einem konstant hohen Betreuungsniveau halten. Dies macht das Unternehmen für potenzielle Käufer wesentlich interessanter und steigert die Verkäuflichkeit.
Vorhandene Qualitätsstandard
Labels oder Gütesiegel zeigen die Qualität der Kita und sind ein Merkmal, welches Eltern bei der Wahl der Krippe helfen und positiv beeinflussen. Bekannte Qualitätsstandards in der Schweiz im Bereich von Kindertagesstätten können dabei einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen oder einzelne Teilbereiche des Tagesablaufs umfassen. Nachfolgend finden Sie die in der Schweiz gängigen Labels:
- Montessori
Das von Maria Montessori entwickelte pädagogische Bildungskonzept fokussiert sich auf das Bild des Kindes als «Baumeister seines Selbst». Somit wird der offene Unterricht und die Freiarbeit gefördert. Dabei soll das Personal der Kindertagesstätte ein optimales Klima für die Kinder schaffen, um deren Neugier zu wecken, die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit anzuregen und somit den eigenen Lernerfolg des Kindes zu fördern.
- QualiKita
Das Label «QualiKita» wurde 2013 durch den nationalen Verband Kinderbetreuung Schweiz ins Leben gerufen. Ziel dieses Labels ist es, eine Qualitätssteigerung von Kindertagesstätten zu erreichen und deren Transparenz im Qualitätsbereich zu erhöhen. Dabei werden auf die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse zurückgegriffen, welche regelmässig angepasst werden. - Fourchette Verde
Der aus Lausanne kommende Qualitätsstandard «Fourchette Verde» verbindet die Elemente «Gesundheit» und «Essvergnügen» für Verpflegungsbetriebe. Dies kommt dann zum Zuge, wenn die Kita einen Mittagstisch für die Kinder anbietet. Dabei soll eine ausgewogene Ernährung gefördert werden, welche die Bedürfnisse des eigenen Körpers abdecken sollen. Die drei Grundwerte des Labels sind «Abwechslung», «Körperwahrnehmung stärken» und «genussvoll essen».
Fazit
Die Nachfrage nach Kinderkrippen ist ungebrochen hoch. Denn durch das Aufbrechen der traditionellen Familienform und dem damit verbundenen Trend zum Doppeleinkommenshaushalt ist das Bedürfnis nach Kindertagesstätten so hoch wie noch nie. Die Wartelisten vieler Kindertagesstätten sind lang und somit steht einer nachhaltigen Investition in diesem Bereich nichts im Wege. Der Zeitpunkt für den Verkauf der Kita könnte idealer nicht sein. Nutzen Sie die Chance. Sollten Sie dabei kompetente Unterstützung wünschen, welche Ihnen den Rücken für Ihr Tagesgeschäft freihält? Die Nachfolgeexperten der Business Transaction AG helfen Ihnen gerne.
Kindertagesstätte verkaufen – das Wichtigste in Kürze
Kaufinteressenten: | Ø 70 – 90 pro Mandat |
Dauer*: | Ø 5 Monate |
Chancen: | Gute Zukunftsaussichten, da hohe Nachfrage Hohe Planbarkeit Staatliche Hilfe durch Subventionen |
Herausforderungen: | Standortabhängigkeit Mitarbeiterstruktur |
Referenzen: |
* Start Vermarktung bis Unterzeichnung