FAQ Unternehmensnachfolge

Bei der Unternehmensnachfolge begeben sich gestandene Unternehmer oft in berufliches Neuland. So haben die wenigsten Inhaber jemals ihre eigene Firma verkauft. Dementsprechend tauchen auch immer wieder dieselben Fragen zur Unternehmensnachfolge auf. Nachfolgende Antworten zu den meistgestellen Fragen (Frequently Asked Questions – FAQ) sorgen für Aufklärung.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Unternehmensnachfolge?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, denn dies hängt jeweils von den Gründen der Unternehmensnachfolge ab. Im Optimalfall ist aber der richtige Verkaufszeitpunkt dann, wenn das Unternehmen gut auf den Verkauf vorbereitet ist, kein Zeitdruck seitens der Verkäuferschaft besteht und die Firma solide am Markt positioniert ist sowie einen guten Geschäftsgang aufweist.

Wie lange dauert eine Unternehmensnachfolge?

Eine adäquate und erfolgreiche Unternehmensnachfolge erfordert Zeit und Sorgfalt – selbst in kleineren Betrieben. Erfahrungsgemäss sind mehrere Jahre erforderlich, um alle Strukturen anzupassen, den Nachfolger zu finden und einzuführen sowie Massnahmen zur Steueroptimierung umzusetzen. Allerdings ist diese Zahl mit Vorsicht zu geniessen. Denn eine Nachfolgeregelung setzt sich aus den drei Phasen «Vorbereitung», «Transaktion» und «Einarbeitung» zusammen. Diese können je nachdem, wie das Unternehmen aufgestellt ist und welche Erwartungen der Inhaber an die Unternehmensnachfolge hat, sehr unterschiedlich in Bezug auf die Dauer ausfallen.

Wenn man die Unternehmensnachfolge jedoch auf eigene Faust angehen möchte, dauert es tendenziell länger, da man versucht ist, sich auf einen valablen Kaufkandidaten zu fokussieren. Oftmals springt aber genau dieser Kandidat ab, weil er doch irgendwie kalte Füsse bekommt und man steht dann wieder auf Feld 1. Daher ist es essenziell, dass man sich nicht auf einen einzigen Kandidaten konzentriert, sondern mehrere Käufer gleichzeitig prüft. So kann die Verkäuferschaft verschiedene Optionen prüfen und ist nicht von einem Interessenten abhängig. Dies schafft darüber hinaus auch bei den Verhandlungen eine Position der Stärke.

Wer ist der geeignete Nachfolger für meine Firma?

Gemäss aktuellen Studien werden immer weniger Schweizer KMU heutzutage innerhalb der Familie übergeben. Meist kommt eine Drittpartei bei der Unternehmensnachfolge zum Zug. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, wer die Firma im Rahmen einer Nachfolgeregelung kaufen kann:

  • Verkauf an Privatpersonen

  • Verkauf an einen strategischen Käufer

  • Verkauf an einen Finanzinvestor

Wie finde ich den passenden Käufer bei der Unternehmensnachfolge?

Begibt man sich aktiv auf die Suche nach einem Nachfolger kann man zwei verschiedene Ansätze fahren. Einerseits kann man eine sogenannte Long List sowie eine Short List mit potenziellen Käufern anlegen. Die potenziellen Käufer auf den Listen werden dann in einem nächsten Schritt aktiv angegangen. Andererseits kann das Unternehmen auch auf verschiedenen Online-Plattformen ausgeschrieben werden, wo sich eine Vielzahl an Kaufinteressenten befinden.

Beide Ansätze haben ihre Vor- sowie Nachteile. Denn mögliche Käufer sind wie oben dargestellt oft Mitbewerber, Lieferanten oder Kunden. Doch eine direkte Ansprache birgt grosse Gefahren. Solche Gespräche können von Neugierde getrieben sein. Es werden schnell vertrauliche Informationen preisgeben, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Dies kann Kunden verunsichern, Geschäftspartner abwandern lassen oder Schlüsselmitarbeiter veranlassen, das Unternehmen zu verlassen. Dementsprechend kommt der Vertraulichkeit und Diskretion bei der Unternehmensnachfolge eine sehr hohe Bedeutung zu.

Als umfassende Lösung kann auch ein Transaktionsberater eingeschaltet werden. Dieser gewährleistet die Einhaltung der Vertraulichkeit und kennt sämtliche Prozessschritte einer Unternehmensnachfolge bestens. Des Weiteren verfügt er in den meisten Fällen über ein umfassendes Käufernetzwerk, welches schnell angegangen werden kann. So lassen sich innert kürzester Zeit oft eine Vielzahl an potenziellen Nachfolgern generieren.

Wie kann ich bei der Unternehmensnachfolge Steuern sparen?

Grundsätzlich bringt ein Firmenverkauf auch immer Steuerthemen mit sich. Dabei spielt vor allem die Dealstruktur eine wesentliche Rolle. So kann die Verkäuferschaft bei einem Asset Deal im Gegensatz zu einem Share Deal nicht vom steuerfreien Kapitalgewinn profitieren. Aber auch die Mehrwertsteuer, die bei einem Asset Deal anfallen kann, muss bei der Unternehmensnachfolge berücksichtigt werden. Denn die gesetzlich festgelegten 7.7% Mehrwertsteuer können den Verkaufspreis oder -erlös massgeblich beeinflussen. Dementsprechend ist die richtige Vorbereitung essentiell, um die Transaktion möglichst steueroptimiert abzuwickeln.

Wie viel ist mein Unternehmen wert?

Diverse Unternehmer haben eine Kaufpreisvorstellung, die nicht häufig nicht dem Marktpreis entspricht. Das viele Herzblut, das sie in ihr Unternehmen gesteckt haben, kann in ihr Wertempfinden einfliessen. Käufer haben jedoch keine emotionale Bindung zum Unternehmen aufgebaut, sondern versuchen stattdessen, die Chancen und Risiken der Firma abzuschätzen, um einen fairen Kaufpreis zu ermitteln.

Es ist wichtig zu beachten, dass falsche Preisvorstellungen den Verkauf zum Scheitern bringen können. Dem kann eine neutrale Marktpreiseinschätzung, die sich an den aktuell auf dem KMU-Transaktionsmarkt bezahlten Preisen orientiert, entgegenwirken.

Wie bereite ich mich finanziell auf die Pensionierung vor?

Für die meisten Unternehmer ist das Erreichen des 64. bzw. 65. Lebensjahres nicht automatisch mit der Pensionierung verbunden. Trotzdem spielt das ordentliche Rentenalter auch für sie eine wichtige Rolle, da sämtliche Sozialversicherungen darauf ausgerichtet sind. Eine Vielzahl von Fristen und Einschränkungen sind mit dieser Altersgrenze verknüpft und auch in steuerlicher Hinsicht ist sie relevant.

Ein möglicher Ansatzpunkt für eine optimale Steuergestaltung kann darin bestehen, mehr Lohn und weniger Dividende zu beziehen. Durch eine Kombination mit einer optimalen PK-Lösung kann dadurch zusätzlicher Spielraum geschaffen werden, um die Steuerlast erheblich zu reduzieren. Dadurch kann das Einkaufspotenzial oft um mehrere Hunderttausend Franken steigen. Insbesondere Einkäufe in die Pensionskasse sind attraktiv, um Privat- und Geschäftsvermögen im Hinblick auf den späteren Verkauf des Unternehmens steueroptimiert zu trennen.

Eine solide Vorbereitung auf den Eintritt in den Ruhestand beinhaltet auch einen umfassenden Finanzplan. Dieser zeigt auf, ab welchem Alter die Pensionierung finanzierbar ist und welcher Erlös aus dem Verkauf erzielt werden muss, um den gewohnten Lebensstandard bis ins hohe Alter aufrechtzuerhalten.

Habe ich genügend vorgesorgt?

Eine zeitgemässe Pensionskassenlösung ist neben der Säule 3a ein wichtiges Instrument für eine gute Vorsorge und finanzielle Absicherung von Unternehmensinhaber sowie deren Familie. Leider unterschätzen beruflich Selbstständige oft die Möglichkeiten der zweiten Säule. Mit einer individuellen Lösung im überobligatorischen BVG-Bereich können sie jedoch ihre Steuerbelastung deutlich senken und die Ersparnis nutzen, um zusätzlich Vermögen aufzubauen, insbesondere für die Zeit nach der Firmenübergabe.

Zudem sorgt ein verantwortungsvoller Unternehmer auch für den Notfall vor. Mit einem Vorsorgeauftrag kann festgelegt werden, wer die Geschäfte weiterführen soll, wenn sie vorübergehend oder dauerhaft urteilsunfähig werden und nicht mehr selbst entscheiden können. Ein Testament oder Erbvertrag kann verhindern, dass die gesetzliche Erbfolge zur Anwendung kommt, die zur Zersplitterung der Firma oder zu ungewollten Streitigkeiten in der Familie führen kann. Eine gute Vorsorgeplanung ist somit entscheidend, um die Kontrolle über die eigenen Angelegenheiten zu behalten und eine langfristige finanzielle Stabilität zu gewährleisten.

Warum sollte ich bei der Unternehmensnachfolge Hilfe suchen?

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, für die Unternehmensnachfolge einen Spezialisten beizuziehen. Nachfolgespezialisten sind in der Lage, ein Unternehmen marktnahe zu bewerten und kennen die Gegebenheiten der jeweiligen Branche. Ein gutes Vermarktungskonzept mit einer professionell erstellten Verkaufsdokumentation und einem aussagekräftigen Unternehmensportrait schafft Vertrauen bei potenziellen Käufern und bildet somit die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Verkauf des Unternehmens.

Die Suche nach geeigneten Käufern ist anstrengend und zeitaufwändig. Ein Transaktionsspezialist kann für Entlastung sorgen und bereits eine erste Vorauswahl treffen. Zudem verfügen sie über ein grosses Käufernetzwerk, das sie bei Bedarf aktivieren können. So kann innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl an Käufer generiert werden. Die Inhaberschaft kann sich in dieser Zeit vollständig auf ihr operatives Geschäft konzentrieren, um dann bei den wichtigen Punkten im Transaktionsprozess involviert zu werden.

Darüber hinaus verfügt ein Transaktionsberater über die notwendige emotionale Distanz zum Unternehmen, um auch hitzige Verhandlungen entschärfen und zielführend voranbringen zu können. Zudem verfügt er über die Erfahrung, um die entsprechenden Verkaufsverträge zu erstellen und den ordnungsgemässen Vollzug sicherzustellen.

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